Gemeinschaftsveranstaltung von Görres-Gesellschaft, Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind über die Internetseite der KAS möglich. Hier anmelden.
Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat die Krisensituation der vergangenen Jahre eine dramatische Zuspitzung erfahren: zur Klima- und Finanzkrise, herausfordernden Migrationsbewegungen weltweit sowie einer um sich greifenden Demokratiefeindlichkeit ist nun noch ein europäischer Krieg hinzugetreten, der die westliche Staatengemeinschaft in ihren Grundfesten erschüttert. „Wie schlagen sich die heute um die 40-Jährigen mit diesen unerwartet massiven, bislang ungelösten Herausforderungen? Können sie ihrer Verantwortung gerecht werden?“, heißt es im Begleittext zum politischen Essay „Die Geschmeidigen“, den die Schriftstellering Nora Bossong im Februar 2022 vorgelegt hat.
Im Gespräch mit dem ehemaligen CDU-Generalsekretär und Bundestagsabgeordneten Peter Tauber werden Kernthemen ihres Buches diskutiert: Wie gehen die Regierungen, der an entscheidender Stelle Vertreter der Generation der 40jährigen angehören, mit diesen Krisen um? Können sie ihrer Verantwortung gerecht werden? Stehen wir vor einer Abkehr von Demokratie und Freiheit in unserer Gesellschaft? Und wer verteidigt dann diese Grundwerte? Gefragt seien „Ideen für eine demokratische Zukunft, in der möglichst viele für das Ideal des gemeinschaftlichen Handelns begeistert werden. Denn darauf kommt es mehr denn je an“, so Nora Bossong.
Nora Bossong
Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, studierte in Leipzig am Deutschen Literaturinstitut und an der Humboldt-Universität in Berlin Philosophie und Komparatistik. Sie veröffentlichte die Romane "Gegend" (2007) und "Webers Protokoll" (2009). Ihr Gedichtband "Sommer vor den Mauern" (2011) wurde 2012 mit dem Peter Huchel-Preis ausgezeichnet. 2019 gelangte ihr Roman „Schutzzone“ auf die Longlist des Deutschen Buchpreises. Bossong wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Thomas-Mann-Preis (2020) und dem Joseph-Breitbach-Preis (2020). Sie ist Kolumnistin des Philosophie-Magazins. Im Dezember 2021 wurde sie als ordentliches Mitglied in die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz aufgenommen. Nora Bossong ist Mitgründerin des PEN Berlin, wo sie als freie Schriftstellerin lebt.
Seit April 2021 ist sie zugewähltes Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Aufschlussreich im Hinblick auf ihr Katholischsein ist ein Interview in der Herder-Korrespondenz vom Juli 2019.
Neben der Veröffentlichung von Romanen, Essays und Gedichten meldet sie sich regelmäßig zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen zu Wort. Vor diesem Hintergrund erschien im Februar 2022 ihr politikanalytischer Essay „Die Geschmeidigen“, in dem sie sich mit der Generation der zwischen 1975 und 1985 Geborenen auseinandersetzt. Jener Generation also, die unter anderem in der regierenden Ampel-Koalition politische Verantwortung übernommen hat. Bezeichnenderweise heißt es zu ihrem Buch: „Jenseits der Selbstverwirklichung: die durchdringende Analyse einer Generation, die jetzt liefern muss“
Peter Tauber
Peter Tauber wurde 1974 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Politikwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Mittlere und Neuere Geschichte und Germanistik. Er war von 2009 bis Mai 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages und von 2013 bis 2018 Generalsekretär der CDU. Von 2018 bis zum 2021 war er Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung. Nach seinem Ausstieg aus der Politik aus gesundheitlichen Gründen war er zunächst Pressesprecher des Arbeitsbekleidungsherstellers Engelbert Strauss und gründete 2022 gemeinsam mit einem Geschäftspartner die Strategieberatungsagentur Vierfichten.
Tauber meldet sich immer wieder in zentralen gesellschaftlichen Debatten zu Wort. So äußerte er sich als bekennender evangelischer Christ pointiert zu Fragen der Bio- und Medizinethik sowie zur Sterbehilfe, in denen er das Primat des Lebensschutzes betont. Tauber ist Mitglied der überparteilichen Europa-Union Deutschland, die sich für ein föderales Europa und den europäischen Einigungsprozess einsetzt.
In seinem Buch „Du musst kein Held sein“ beschreibt er aus seiner Sicht die Notwendigkeit von Solidarität, Mitmenschlichkeit und christliche Nächstenliebe für das Zusammenleben und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. In seinem aktuellen Buch schaut er auf die „Mutmacher“, auf Menschen, die aus Schicksalsschlägen und Krisen Kraft geschöpft und sich für andere eingesetzt haben. Zurzeit arbeitet der Historiker an der Universität der Bundeswehr an seine Habilitation.